Workshop "Grundlagen Schweißen"

Jäckle MIG 300

MIG/MAG Schweißen

Metallinertgasschweißen
Metallaktivgasschweißen: Mit Aktivem Gas (so ist unser Gerät aktuell eingestellt)

Bildung des Lichtbogens wird unterstützt durch das Gas.
Aktive Gase gehen in den Schweißprozess ein.

Gas kann u.U. in die Schweißnaht eingeschlossen werden (das erkennt man, wenn die Wulst zu groß ist)
Wenn eine Kerbe entsteht (brennt sich ein), dann ist das Gas zu aktiv an der Schweißnahtbildung beteiligt.
Spritzer/Pickelchen: Schweißgas zu aktiv beteiligt!

Schweißgas ist ein Gemisch.
Argon 80% +Co2 (18%) + Edelgas (Füllung 200€)
Argon 80% +Co2 (20%) (Füllung 60€)

Bei einem 1%igen Edelgasanteil wird das Gerät universeller. Das Spritzen, etc. wird weniger.
Ein GUTES Schutzgas ist teurer aber können universeller arbeiten.

——
Die Lage der Schweißnaht hat einen Einfluss (und kann durch die Wahl des Gases optimiert werden; über Kopf, stehend, in einer Wannenlage
….

Schweißen kann man relativ viel. Eisenguss ist quasi das Limit.
Grund: hoher Kohlestoffanteil im Guss.
Beim Schweißen zieht sich das Material an der Naht zusammen - die Hitzeentwicklung im Material ist aber anders. Kohlenstoff nimmt die Hitze nicht so auf, daher entstehen Spannungen.
Die Schweißnaht ist daher nicht belastbar.

ALU-Schweißen ist möglich.
Abe Rist ein weiches Material - da benötigt man ein inertes Gas ist.
Das Temperaturfenster (wann es in den flüssigen Zustand übergeht) ist relativ klein - daher schwerer zu schweißen.


Handhabung:

Flasche immer LANGSAM aufdrehen!
Bei beschädigtem Gewinde Arbeitssicherheit informieren!!
NIEMALS Öl verwenden, z.B. wenn sich die Flasche nicht aufdrehen lässt! Auch kein WD40

Einstellung Gasmenge über Einstellschraube:
Durchmesser Schweißdraht x 10 ist ein guter Wert + Reserve von 1-2.

Also bei 0,8mm auf ca. 10L einstellen.

Diese Anzeige (Druckarmaturuhr) ist nicht ideal. Besser wäre eigentlich eine Armatur (Flowmeter) wie folgt:

Da die Röhrchen aber gern abbrechen, findet man diese weniger.
Alternativ wäre die Nutzung eines Gaszählers - der wird auf die Pistole aufgesteckt.

Äußere Einflüsse, z.B. Wind lassen die Menge verfliegen. Also muss man nachjustieren.


Um Edelstähle zu schweißen muss man aufpassen (Etwa Edelstahl oder Alu).
Man benötigt einen anderen Schweißdraht als bei normalen Stählen.
In dem Schweißschlauch ist eine Seele. Daran reibt sich der Schweißdraht ab.
Gerade beim MIG schweißen führt dieser Abrieb zu Problemen.
So muss man je nach Material auch die Seele tauschen - nicht nur die Rolle!

Die Strahldüse muss entsprechend der Stärke des Drahtes gewählt werden.

Die Düse kann verstopfen. Grund: Draht „brennt in der Düse ab“.

Um das zu lösen:

  1. WARTEN, denn wenn die Materiale sich abkühlen, trennen sie sich.
  2. Materialvorschub zu gering oder der Strom ist zu hoch eingestellt.

Die Strahldüse ist ein Verschleißmaterial.
Irgendwann einfach tauschen.
Die „verbrennt auch“ dann passt das Abstandsverhältnis nicht mehr.

Die Stärke des Schweißdrahts kann man etwa der Stromstärke zuordnen.
1mm = 200-250A
0.8mm = …

Beim Schweißen. „Bömmelchen“ am Drahtende mit dem Seitenschneider entfernen. Ideale Brennerposition ca 80° zum Material.

Die GASDÜSE (das ist die Hülse, die über die Stromdüse gestülpt wird) immer rechts herum drehen, beim entfernen. Grund: die darin befindliche Feder würde sich sonst aufdrehen.

BILD FRONTANSICHT MIG 300 = 300A Schweißgerät

Bedienung: • Mitte: Gerät Ein/Aus • Rechts: Schweißstromstärke (12 = 300A); bei 0,6-0,8er Draht Einstieg etwa auf Stufe 3); Spannung steigt Stufenweise. • Links (oben, „PacMan“): Betriebszustände o Oben: Dauerhaft wenn gedrückt o Mitte: 4-Takt-Schweißen (Drücken, dann läuft der Vorschub, bis erneutes Drücken) o Unterste Stellung: Punktschweißen (hier automatisch) • Links („schwarz/weiß“): Punktschweißdauer, d.h. wie lange der Schweißdraht schweißt, für das Punktschweißen. • Links (unten): Drahtvorschub

Schweißstromstärke und Vorschub sind proportional zueinander.

Die Punktschweißdauer ist aber bei Reparaturarbeiten mit Vorsicht zu genießen. Es wird dabei davon ausgegangen, dass die Bedingungen immer gleich sind. Bei alten Blechen, ggf. Mit dem Trennjäger bearbeitet, können die Materialstärken unterschiedlich sein. Dann kann die Dauer an der einer Stelle funktionieren, muss aber an der andern nicht - ggf. brennt man stattdessen ein Loch. Ggf. also hier lieber 4-Takt-Schweißen wählen.

Für das Punktschweißen gibt es Schweißdüsen mit „Füßchen“ um die Düse 90° auf das Material zu stellen.

Eine optimale Punktschweißstelle hat auf beiden Seiten eine Beule. Wenn die Verbindung sicher hergestellt ist, dann sollten beide Seiten plan geschliffen werden. Gleiches gilt für eine Schweißraupe, in Bezug auf das Planschweißen.

Einstellung Vorschub. Die Rollen dürfen nicht so staff sein, dass er den Draht in das Material geschoben wurde. Hält man z.b. ein Stück Holz vor die Pistole. Drückt man nun, müsste der Draht stoppen, dürfte also das Holzbrett in der Hand nicht wegdrücken. Gleiches würde auch beim Schweißen geschehen - das der Draht nicht hindurchgeschoben wird, sondern nur bis zur Oberfläche.

Schafft es der Draht nicht nach draußen - dann sind vermutlich die Rollen des Vortriebs oder die Seele (durch den Abrieb) verdreckt.

Beim schweißen Schutzausrüstung tragen! Zudem Sonnencreme nutzen!


Schweißdrahtdurchmesser * 10 –> l/min Schutzgas
z.B. 0,8mm * 10 –> 8l Schutzgas pro minute

Beim Wechsel von Stahl zu Edelstahl sollte der Bowdenzug im Schlauchpaket gewechselt werden (neue Seele)
Stromdüse muß gewechselt werden wenn Schweißdrahtdurchmesser geändert wird.
Stromdüse ist ein Verschleißteil (= pluspol)
Stahlseele ←→ Teflonseele
0,8 Draht 160 bis 200A
1mm Draht 200 bis 250A

Schweißdraht kann an der Stromdüse festkleben weil auch nach dem schweißen noch kurz Elektronen vom Werkstück auf den Schweißdraht fliegen. Wenn man kurz wartet, ~1min, kann er sich von selbst lösen.

Der Schweißdraht wird oft rund (Tropfen) an der Spitze. Der Draht muss etwa 15mm entfernt sein.
Wenn eine Kugel an der Spitze ist, wird der Start schwieriger –> Kugel abschneiden.
Neuere Gräte haben spezielle Techniken um die Schweißkugel “abzubrennen”.
Überstand des Drahtes: ~10mm
Der Winkel zum Werkstück sollte 75° betragen. Ralf hält den Brenner flacher als üblich (20°) um die Spitze aufzusetzen.
ziehend ←→ schiebend schweißen.
Antihaft-Spray kann giftige Gase verursachen.
Gelegentliche Arbeiten (<30min pro Woche) dürfen ohne Absaugung getätigt werden.
Es entstehen zwei Arten von Gasen, schwerer und leichter als Luft –> Absaugung über/unter der Schweißstelle
Schweißbereich muß R10m frei von brennbarem Material sein. Schweißperlen können auf dem Boden rollen.

Nach dem Schweißen sollte man sich noch etwa eine Stunde im Technikum aufhalten um auf mögliche Brände zu prüfen. (nicht aufhören und weggehen).

“rechts-herum” drehen um die Gasdüse vom Schlauchpaket abzuziehen. (nicht mit Zange!)
Gasdüse ←→ Stromdüse


Zweitakt-Schweißen
Viertakt-Schweißen

Punktschweißen